In diesen Zeiten der täglichen schlechten Ereignisse und Nachrichten sehnen wir uns häufig nach Möglichkeiten, diesen zu entkommen oder wenigstens für eine Weile gedanklich zu entfliehen. Wir haben natürlich jeden Tag die Wahl, unsere Mediennutzung zu reduzieren oder diese phasenweise zu stoppen.
Für mich stellen sich in dem Zusammenhang zwei Fragen, deren Beantwortung mir sehr weiterhilft:
- Was kann ich stattdessen tun?
- Was möchte ich mehr in mein Leben ziehen, weil es mir guttut?
Vielleicht geht es euch auch so, das Wirkungsvollste in diesen Zeiten sind für mich gute Begegnungen mit anderen und die Gestaltung von wirklichen Verbindungen, auch im Arbeitskontext. Auch wenn dies nicht gänzlich möglich ist, wissen wir, wie sehr gute Beziehungen unser Wohlbefinden nachhaltig beeinflussen können.
Wenn ich diesen Stärke-Faktor in Teamcoachings bespreche, sind die Reaktionen oftmals noch verhalten, weil wir das im Arbeitskontext nicht immer so gewohnt sind. Kürzlich gab es aber so etwas wie einen „heiligen Moment“ in einem Gruppenworkshop: Auf die Frage, wieso denn das Arbeitsergebnis in den letzten zwei Wochen nur so dürftig ausgefallen ist, gab es aus der Kleingruppe eine ernst gemeinte und sehr ehrliche Rückmeldung: „Es war das, was wir gemeinsam in dem Rahmen schaffen konnten. Es war unser Bestes, was wir geben konnten“. Nach dem Schweigen in der großen Runde erfolgt eine sehr konstruktive und offene Diskussion darüber, wo denn Verbesserungen möglich sind und wie diese gemeinsam angegangen werden können. Vorwürfe und Anschuldigen blieben aus. Echte Beziehungen wurden gestaltet – und das positiv. Danke, dass ich dabei sein durfte!