„Schon wieder Veränderungen, schon wieder eine Umstrukturierung“! So oder so ähnlich waren die Gedanken des 15-köpfigen Teams einer Service-Abteilung vor 1,5 Jahren: Die meisten Prozesse sollen überprüft, digitalisiert und insgesamt optimiert werden. Der Berg des Aufwandes kann zu Beginn kaum eingeschätzt werden. Neue Leute im Team, die Laune am Tiefpunkt.
In dieser Woche ist der Veränderungsprozess mit einer gemeinsamen Feier erfolgreich zu Ende gegangen.
Aber was genau heißt Erfolg? Die Führungskraft zieht Bilanz:
- Ich habe die Bedenken und Ängste meiner Teammitglieder anfangs unterschätzt. Ich dachte, es geht doch nur um eine sachliche Veränderung von Prozessen. Und dann kamen die Emotionen an Stellen hoch, an denen ich es nicht vermutet habe.
- Meine Begeisterung ist nicht die von allen im Team. Ich konnte leider nicht alle mitreißen. Ich habe im Prozess sogar zwei Mitglieder „verloren“, die ihren Job wechselten. Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass das was Gutes war.
- Widerstand ist positiv. Klingt seltsam, war aber so. Denn im gemeinsamen Entwicklungsprozess haben wir die Widerstände der Teammitglieder ernst genommen und auf Verstehen hinterfragt. So haben wir deutlich mehr erfahren, worum es den Menschen geht. Wir konnten sie somit besser beteiligen. Ich musste als Führungskraft auch öfter in den „Aushaltemodus“ schalten, weil ich ursprünglich mal einen perfekten Prozess im Kopf hatte. Fehlanzeige! Das war anstrengend, aber sehr zielführend.
- Wir alle mussten akzeptieren lernen: Während des Veränderungsprozess passieren immer wieder Irrtümer und Fehler, mit denen wir nicht gerechnet haben. Diese Lernkultur heißt auch: sich Zeit nehmen, reflektieren, ausprobieren und wieder verbessern.
Neben diesen lehrreichen Phasen hat uns am Ende vor allem das getragen: Ganz offen zu benennen, was gut gelaufen ist und was nicht, sowie die Zuversicht, dass wir diese Zeiten irgendwann gut abschließen werden. Und dieser Erfolg ist auch eingetroffen!